Die Ursachen des Bauernkrieges 1525

 

Zu den Hauptursachen des Bauernkriegs zählt die starke Zunahme der Kleinstbauern in den Realerbteilungsgebieten Oberschwaben, Württemberg, Franken, Sachsen und Thüringen.

Also die Tatsache, daß immer mehr Menschen von einem Hof das Auskommen finden mussten. 
Bedingt durch die Bevölkerungszunahme. Auch bei den Lehensherren.

Missernten brachten die Bauern infolge der fixierten mengenmäßigen Abgaben
häufig an den Rand des Ruins.

Hinzu traten weitere, durch Grundherrschaft und Landesherr den Bauern auferlegte Lasten sowie der Abbau der alten bäuerlichen Nutzungsrechte an Wald und Weide. Durch das übermäßig gehegte Wild hervorgerufenen Wildschäden auf den Feldern veranlasste die Bauern ebenfalls zu klagen.

Vor allem in Oberschwaben (Allgäu) versuchten die Landesherrn (z.B. der Abt von Kempten) durch Ausdehnung der Leibeigenschaft auf  bislang nur zinspflichtige Bauern ihr Herrschaftsgebiet auszudehnen.

Schließlich griffen Landesbeamte zur Durchsetzung des Herrschaftsanspruches ihres Herrn stärker in die Autonomie des Dorfes ein, als für den Reichsfrieden gut war.

Daneben ist als auslösender Faktor auch die Reformation und der damit einhergehende Autoritätsverlust der Kirche zu berücksichtigen.

 Der Aufstand begann im Mai 1524 in der Grafschaft Stühlingen im Südschwarzwald.

Im März 1525 erfasste der Krieg Franken, im April Thüringen und brach im Mai in Tirol los.

Erst Anfang April 1525 konnte der Kaiser Karl V. den Bauernhaufen ein Heer des Schwäbischen Bundes unter dem Feldherrn Georg Truchseß von Waldburg entgegenstellen.

Die Bauern waren zwar gut ausgerüstet, doch fehlte es an einer einheitlichen Führung.  Jeder Haufen operierte auf eigene Faust,  so daß es der Gegner immer nur mit einzelnen Haufen zu tun hatte.

Dies veranlasste die aufständigen Bauern in Franken eine Feldordnung zu erlassen, was am 27. April 1525 durch die Besiegelung der
                         Ochsenfurter Kriegsordnunggeschah.

Sinn und Zweck war es: „Aus den zusammen gewürfelten Bauernhaufen ein diszipliniertes Heer zu schaffen“.

 Während der kaiserliche Truchseß den Aufstand in Schwaben, Württemberg und Franken blutig niederwarf, tat dies der Landgraf Philipp von Hessen mit den Thüringern.

Da die Stadt Kitzingen seit 1443 und die sechs „Maindörfer“ (Gnodstadt, Marktsteft, Martinsheim, Obernbreit, Oberickelsheim und Sickershausen) seit 1448 endgültig im Besitz der Markgrafen von Brandenburg-Ansbach waren, hatte der Markgraf Casimir von Brandenburg-Ansbach Gründe sich auf der Seite des Schwäbischen Bundes feldherrlich zu beteiligen.

In wenigen Wochen brach der Aufstand überall zusammen, nicht zuletzt auch deswegen, weil Luther dann den Bauern in seiner Schrift  "wider die räuberischen und mörderischen Rotten der Bauern" jedes Recht auf Gegenwehr abgesprochen hatte.

Die Träger des Aufstandes waren nun nicht, wie man vielleicht meinen könnte, nur die ärmsten bäuerlichen Schichten, sondern die dörfliche Oberschicht (Schultheißen, Bauernrichter, Dorfhandwerker, Ackerbürger).

Sie haben vielfach die armen Bauern zum Anschluss gezwungen. Daher ist der Bauernkrieg      nicht nur aus wirtschaftlichen Gründen geführt worden, sondern er wurde zu einer politischen Revolution des deutschen Bauernstandes. Die Bauern, die sich im Zeichen des Bundschuhs verschworen hatten, beriefen sich auf das Evangelium und begnügten sich nicht mit der Erhaltung des Althergebrachten.

Der Bundschuh verlangte die völlige Aufhebung der Leibeigenschaft, da vor Gott alle Menschen frei seihen; die Bauern forderten auch die Freigabe von Wald, Wasser und Weide, da Gott die Natur für alle Menschen gleichermaßen geschaffen habe.

Soweit wollte Martin Luther nicht gehen. Er hatte daher schon 1521 die Unterscheidung zwischen dem weltlichen und geistlichen Bereich hervorgehoben. Nicht die Verchristlichung der Welt war sein Bestreben, sondern die Reformation der Kirche.

 

Warum fand der Bauernkrieg im Herzogtum Bayern nicht statt?


 Gebiete des Bauernkrieges 1524 und 1525:

 

 

Auf der Karte ist deutlich zu erkennen, das Herzogtum Bayern, in dem es keine Bauernaufstände gab.

Weil die Bauern hier die Möglichkeit hatten, gegen ihren Grundherrn vor einem Gericht des Herzogs zu klagen, wodurch die Willkür des Grundherrn gemildert wurde.

Außerdem sorgte der Kanzler der bayerischen Herzöge,  Dr. Leonhard von Eck für eine schnelle militärische Sicherung der Grenzen, um ein Übergreifen des Krieges zu verhindern. Dr. von Eck sah in der Reformation eine Gefährdung der Obrigkeit. Bayern-Herzog Wilhelm IV. veröffentlichte das Edikt von Worms und verbot die lutherische Lehre. 

Armin Oechsner